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Bischof würdigt Juden, Christen und Muslime

Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm würdigt religiöse Schätze von Juden, Christen und Muslimen
Die bürgerliche Gesellschaft braucht Juden, Christen und Muslime, die die Schätze ihrer Religion in den demokratischen Diskurs einbringen und dabei zur Kraft des Friedens werden.

Das erklärte der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (München) beim Jahresempfang der Evangelischen Akademie Tutzing (Starnberger See) am 25. Januar. In seinem Vortrag „Braucht die Zivilgesellschaft die Kirche?“ sagte der Bischof, dass religiöse Orientierungen jeglicher Herkunft, die Gewalt gebieren und damit die Menschenwürde missachten, die Rede von Gott pervertierten. Gott sei der Schöpfer der Welt und wolle das Leben, nicht den Tod. Als Grundlage für einen ethischen Grundkonsens in der Gesellschaft bezeichnete Bedford-Strohm „das für die christliche Tradition zentrale Doppelgebot der Liebe: ‚Du sollst den Herrn deinen Gott lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit aller deiner Kraft und deinen Nächsten lieben wie dich selbst.’“ Eng in Verbindung mit dem Liebesgebot stehe die „Programmformel“ der Goldenen Regel: „Alles, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch“. Laut Bedford-Strohm wäre es „eine Revolution für die politische Kultur in Deutschland, wenn in der Politik die jeweiligen Kontrahenten sich so anderen gegenüber verhielten, wie sie selbst auch behandelt werden wollten“. Andere Konsequenzen wären die notwendige Bereitschaft von Politikern zur Selbstkritik und mehr Verantwortung für die Schwachen.

Nach Angaben des Akademiedirektors, Pfarrer Udo Hahn, gehört es zu den wichtigsten Zielen der Einrichtung, Menschen zu helfen, auf Gott zu vertrauen. Die Gesellschaft leide an einer Überforderung, die in eine Vertrauenskrise größten Ausmaßes einzumünden scheine. Alles werde in Frage gestellt, „was Menschen bislang als fest und sicher galt: Währung, Rechtsordnung, Demokratie“. Mit ihren spirituellen Angeboten wolle die Akademie Menschen befähigen, die Gesellschaft verantwortlich mitzugestalten. So setze sie sich für eine gerechte und solidarische Gesellschaft ein, in der Antisemitismus und Fremdenhass keinen Platz hätten.

Quelle: idea.de (29.01.2011)

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