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Ein Bibelspruch als verbotene Werbung?

In einem aktuellen Fall aus Essen wird die Frage aufgeworfen, wie weit die Trennung von Kirche und Staat in Deutschland gehen sollte. Ein Taxifahrer, der vom Islam zum Christentum konvertiert ist, sieht sich mit einer möglichen Strafe von bis zu 1.000 Euro konfrontiert. Der Grund? Ein Bibelzitat in seinem Taxi: „Jesus Christus – der Weg – die Wahrheit und das Leben“ (Johannes 14,6). Die Essener Straßenverkehrsbehörde wertet diesen Spruch aus dem Johannes-Evangelium als "unzulässige religiöse Werbung".

Dieser Mann wandte sich dem Christentum zu, nachdem er in einem schweren Unfall sein linkes Bein verlor. In einer Zeit, in der er aufgrund von 23 notwendigen Operationen mit Gedanken an Selbstmord rang, fand er durch das gemeinsame Gebet mit einer älteren Frau zu Jesus. Der Bibelspruch, den er an seinem Taxi angebracht hat, ist zu seinem Lebensmotto geworden, erklärt Jalil Mashali.

Der Taxifahrer möchte mit dem Aufkleber in seinem Wagen Menschen zum Nachdenken über ihre Beziehung zum Christentum anregen. In Deutschland, einem Land, das zumindest historisch dem christlichen Kulturkreis zugeordnet wird, erscheint es fast paradox, dass ein solches Zitat als anstößig oder gar als Werbung eingestuft wird. In anderen Ländern, sei es in Osteuropa oder in islamischen Gebieten Russlands, sind religiöse Symbole in Taxis durchaus üblich und werden nicht als problematisch angesehen.

Die Entscheidung der Behörde wirft mehrere Fragen auf: Ist ein Bibelzitat in einem Taxi wirklich als Werbung zu verstehen? Verliert Deutschland damit den Bezug zu seinen kulturellen und religiösen Wurzeln? Und inwiefern unterscheidet sich ein solches Zitat von anderen religiösen oder kulturellen Symbolen, die im öffentlichen Raum sichtbar sind?

Dieser Fall zeigt auf skurrile Weise, wie die Grenzen zwischen öffentlichem Ausdruck von Glauben und vermeintlicher Werbung verschwimmen können. Er regt zum Nachdenken darüber an, wie wir in Deutschland mit dem Erbe unserer kulturellen und religiösen Traditionen umgehen.

Quellen: kna.de, sz.de, br.de (Dezember 2023)

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