Magirius, G.: Abschied

Jede/r erlebte schon viele, sehr verschiedene Abschiede: von einem Tag, bei einem Besuch, einen Umzug, einer Abreise oder gar einen letzten Abschied, das Sterben eines geliebten Menschen. Fünfzehnfach werden in diesem kleinen Büchlein die Themen Abschied, loslassen und neu anfangen variiert. Literarisch bekannte und anerkannte Autoren (beispielsweise Herrmann Hesse, Siegfried Lenz, Kurt Tucholsky, Bertolt Brecht, Stefan Zweig, Elke Heidenreich) und weniger bekannte oder gar unbekannte AutorInnen leisten kleine Beiträge. So entstand ein so kurzweiliges, wie auch besinnliches kleines Lesebuch, das man gerne selber liest und verschenkt. Man beachte jedoch: es ist kein Buch für Trauernde!

Abschließend zwei kleine Bemerkungen:

Der Herausgeber schrieb nicht nur das einführende Vorwort, sondern plädiert in seinem Beitrag für die ureigenen Gefühle der Trauer. Leider nennt er meiner Recherche nach nie erschienene Bücher und eines („Natürlich trauern“), das mit einem gemeinnützigen Verein verwechselt werden kann.

Zur Sache interessant finde ich die Beobachtung, dass man im Mittelalter (einer Zeit, in der das Sterben sehr viel alltäglicher war und näher erlebt wurde als heutzutage) das Ende der Welt erwartete, alle AutorInnen dieses Büchleins jedoch nach 1850 (also nach der Epoche der Romantik) geboren sind. Seitdem denkt und fühlt man individueller. (gm)



Georg Magirius (Hrsg.)
Abschied
Geschichten vom Loslassen und Neuanfangen

gebunden 116 S.
15,-- €

edition chrismon / Evang. Verlagsanstalt Leipzig 2017



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