Miskotte, K.H.: Das Wesen der jüdischen Religion

Entweder ist der 1976 verstorbene niederländische Theologe ein gänzlich Unbekannter, oder man las allenfalls sein wohl bei uns bekanntestes Buch „Wenn die Götter schweigen...“ Hier nun seine 1932 in Groningen eingereichte Dissertation. Zum ersten Mal wird sie auf Deutsch greifbar. Und damit gewinnen deutschsprachige Leser*innen ein genaueres Bild von Miskotte. Vor allem aber wird ein helles Licht auf den jüdisch-christlichen Dialog jener Jahre geworfen.

Prof. Matthias Morgenstern vom Seminar für Religionswissenschaft und Judaistik/Tübingen (er schrieb S. 1-3 das kurze, aber inhaltsreiche „Geleitwort“) und der württembergische Pfarrer Heinrich Braunschweiger (er übersetzte das Werk und schrieb S. 5-13 die „Einführung“) nennen die Koordinaten und geben wichtige Informationen.

Miskotte traktiert in seiner voluminösen Arbeit, die er in nur drei Monaten als Pfarrer schrieb!, sehr viel; das Literaturverzeichnis steht auf S. 505-521; und insgesamt sind 1425 !!! Anmerkungen verzeichnet. Deshalb seien nurmehr einige Denker genannt, mit denen er sich auseinandersetzt: Max Brod, Leo Baeck, Hermann Cohen, Martin Buber, Franz Rosenzweig, Ernst Bloch, Hans Joachim Schoeps).

Festhalten möchte ich am Ende zwei Dinge: es ist ein wichtiges Buch für alle, die am Denken Miskottes interessiert sind und unabdingbar für alle im christlich-jüdischen Dialog Engagierten. (gm)


Kornelis Heiko Miskotte
Das Wesen der jüdischen Religion
Die Dissertation von 1932 - erstmals ins Deutsche übersetzt und mit einer Einführung versehen von Heinrich Braunschweiger

Reihe: Tübinger Judaistische Studien
Bd. 3, 2017, 532 S.,
59.90 EUR, 59.90 CHF, br.,
ISBN 978-3-643-13715-9

LIT



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