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Benedikt XVI.: Letzte Gespräche

Karol Wojtyla, der Amtsvorgänger von Papst Benedikt XVI., übte sein Papstamt 26,5 Jahre aus, so öffentlich wie kaum ein anderer Papst. Mehrere Filme handeln sogar von ihm. Und sein Sterben 2005 war ein öffentliches-mediales Ereignis (siehe S. 205). Benedikt XVI. war / ist demgegenüber ein vergleichsweise stiller Mensch, ein Intellektueller und von Herzen ein deutscher Professor. Und er war seit Hadrian VI. vor 484 Jahren der erste Deutsche im Papstamt. Vor allem aber war er der erste Papst in der Neuzeit, der nach reiflicher Überlegung im Blick auf seine Gesundheit und Kraft zu Lebzeiten von seinem Amt zurück trat. Er hatte dies vom April 2005 bis Februar 2013 inne. Jetzt ist Benedikt XVI. auf einem Auge blind.

Der Rücktritt ist Thema von „Teil I Die Glocken von Rom“ (S. 27-61) Man erfährt schon darin viel von der Gefühlswelt von „Papst Benedetto“; so und mit „Heiliger Vater“ redet ihn der Katholik Peter Seewald an. Seewald hat bereits drei Bücher über Benedikt verfasst, und er arbeitet an einer Benedikt-Biographie. Auf die drei bereits erschienenen Bücher wird öfter verwiesen.

Die Fragen und Antworten in „Teil II Geschichte eines Dienstes“ (S. 65-205) drehen sich – beginnend mit „Elternhaus und Kindheit“, Studium und ersten priesterlichen Diensten von Joseph Aloisius Ratzinger – vor allem aber um seine vielen Jahre als progressiver, beliebter, anerkannter und immer bekannterer Theologieprofessor in Bonn (1959-1963), Münster (1963-1966), Tübingen (1966-1969) und zuletzt in Regensburg (1969-1977). Auf der nächsten Station wurde Ratzinger Erzbischof in München und Freising (1977-1982) und dann Präfekt der Glaubenskongregation in Rom (1982-2005).

„Teil III Der Jesus Papst“ (S. 209-273) behandelt die wenigen Jahre Ratzingers als Pontifex, seine Reisen und Begegnungen. Die letzte Frage Seewalds auf S. 272 lautet: „Wo war die Liebe in Ihrem Leben?“ Ratzinger verweist zuerst auf die elterlich-familiäre Liebe und kommt dann sehr schnell auf ´Liebe allgemein´ und vor allem die göttliche Liebe zu sprechen. Denn: „möchte ich jetzt nicht in private Details einsteigen.“

Im letzten Teil des Buches stehen acht lange, sehr informative Anmerkungen und S. 281-286 eine ausführliche Auflistung „Biographische Daten“ (geboren am 16.4.1927 um 4.15 Uhr, „getauft um 8.30 Uhr desselben Tages“!).

Zusammenfassend und einordnend seien drei Dinge gesagt:

- Mit dem Journalisten Seewald blickt man etwas hinter die kirchlich-öffentliche Bühne. Man wünscht sich als LeserIn öfter kritischere Fragen Seewalds. Dieser zitiert zwar gelegentlich auch kritische Stimmen, befragt Ratzinger jedoch meistenteils nur, hinterfragt ihn und sein Tun zu wenig. Und natürlich lobt Ratzinger seinen Nachfolger.

- Man vermisst ein Sach-, Namens- und Ortsregister. So muss man sich mühsam die Hans Küng betreffenden Seiten (159f.175f.179.182-184.186f) selber zusammen suchen. Die Angelegenheit Küng ist ja auch ein Beispiel für die Wendung Ratzingers zum Konservativismus und zur Hierarchie.

- So ist dieses Buch eine gute Einführung in die Zeit, in die Ratzinger hinein geboren wurde und in der er lebte, in seine Person und in seine Ämter. „Letzte Gespräche“ waren es bestimmt nicht. Weiteres, Gründlicheres und Kritischeres steht aus. (gm)


Benedikt XVI.
Letzte Gespräche
Mit Peter Seewald

gebunden
286 S.
19,99 €

Droemer-Verlag

Druckbare Version

Genanzino, W.: Freiheit und Verantwortung Schwarz, A.: Um Antwort wird gebeten