Sakrileg: Was ist das Geheimnis dieses Erfolgs?

Dan Brown, Sakrileg - The Da Vinci Code
Zu Fakten und Fiktionen eines Thrillers

Was ist das Geheimnis dieses Erfolgs?


Dan Brown hat mit seinem Roman auf die Wirklichkeit übergegriffen. Wenn nun der Louvre von Besucherscharen heimgesucht wird, deren einziges Ziel die „Mona Lisa“ ist, dann geschieht das nicht, oder nicht nur, weil Dan Brown in ihnen ein bislang höchstens latent vorhandenes Bildungsinteresse geweckt hat, sondern weil diese Menschen sehen wollen, ob das Bild tatsächlich ein Stück des "Da Vinci Codes" enthält - also eines der Indizien jener feministischen, matriarchalischen Heilsbotschaft, die der Roman zum unterdrückten Zentrum des Christentums erklärt.

Und wenn sich die katholische Kirche gegen diesen Roman wehrt, dann nicht, weil sie dessen mörderische Schnitzeljagden mit gutem Grund für Volksverblödung hielte, sondern weil sie sich als Sachwalterin des wahren Glaubens herausgefordert sieht. Sie fühlt sich herausgefordert!

Über seinen Erfolg sagt Dan Brown bescheiden, dass dieser nicht in seiner Schreibkunst liege, sondern: „Geheime Gesellschaften, verstecktes Wissen, verloren gegangene Geschichte, sinistre Verschwörungen, so etwas spricht alle an, vom Chefarzt bis zum Klempner, von der Designerin bis zur Küchenhilfe". Mit seinem Buch möchte Brown „eine Tür beim Leser öffnen" für seine religiösen Erkenntnisse. Aber sind das wirklich „religiöse“ Erkenntnisse, die vermittelt werden? >>>

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