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Was der 1968 geborene, gleichermaßen in Theologie und Kirche beheimatete Verfasser (siehe S. 4) mit diesem neuen Kirchen-Buch im Sinne hat, signalisiert der Untertitel. Und nicht zuletzt Anfang und Ende seines Buches; es beginnt und endet mit der Liebe. „Ich habe dieses Buch aus Liebe zur evangelischen Kirche und aus Liebe zum christlichen Glauben geschrieben.“ So lautet der erste Satz auf S. 15. Frisch betreibt also keine billige Kirchenschelte.
In 59 kurzen Essays äußert sich Frisch zu Religion und Glaube, Christenleuten und anderen Menschen, vor allem jedoch zur Kirche. So fragt er eingangs ganz konkret, warum immer mehr Menschen der Kirche den Rücken kehren - auch Christen. „Sagt und gibt ihnen die Institution Volkskirche nichts? Ist sie nichtssagend, weil sie in ihr keine spirituelle Erfüllung finden, die sie dann anderswo suchen...?“ (S. 15; vergleiche S. 23f)
Neben diesen ersten Informationen nun die zwei folgenden, mehr theologischen:
- Im längsten Essay (S. 25-34) versteht Frisch „Religion“ (= Haupttitel) positiv-konstruktiv als Droge, als „berauschende Bewusstseinserweiterung“ (= Untertitel). Dies steht im Zusammenhang mit Frischs durchgängigem Beharren auf der Kategorie des Schönen fürs Kirchesein. So vertritt der Autor beispielsweise die These: „Der Mensch lebt nicht vom Heil allein, sondern auch vom Wohlbefinden seiner Seele, die die Seele eines Leibes ist, dem körperlich-ästhetisch-atmosphärische Schönheit gut tut.“ (S. 248)
- Ekklesiologisch versteht Frisch „die sichtbare evangelische Kirche der Zukunft“ nicht mehr als traditionelle „Volkskirche für alle“, sondern als Kirche für diejenigen, „die inmitten der Gesellschaft, der Politik und der Wirtschaft einen Ort suchen, an dem sich eine Tür zum ganz Anderen und zu einer ganz anderen Erfahrung der Welt und ihrer Gesellschaft öffnet.“ (S. 238)
Insgesamt denkt und schreibt Frisch reformatorisch (siehe Untertitel) und leistet einen veritablen, genuin theologischen Beitrag zum Luther-Reformationsjubiläum 1517-2017.
Leider finden sich gar keine Register.
Frischs Ausführungen sind nicht schnell und leicht zu lesen; denn sie bestehen oft aus längeren, auch verschachtelten Sätzen, die man zwar auch für sich alleine lesen kann. Am besten tut man dies jedoch in einer Gruppe. (gm)
Ralf Frisch
Was fehlt der Evangelischen Kirche?
Reformatorische Denkanstöße
280 Seiten | 12 x 19 cm
Paperback
ISBN 978-3-374-05030-7
24,00 EUR
Evang. Verlagsanstalt Leipzig
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