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Bevor jemand sein / ihr persönliches Lebensende erfährt, erlebt er / sie sehr viele Endereignisse. Tagtäglich geht ein Tag zu Ende. Urlaubsende. Ende an einer Arbeitsstelle. Beziehungsenden, vielleicht sogar eine Ehescheidung. Undsoweiter. Dem Verfasser dieses Endzeit-Buches (Orth ist Pastor im Bund Freier evangelischer Gemeinden und Autor mehrerer Bücher) geht es jedoch ums große Ganze.
Dazu - so heißt es auf der Buchrückseite – nimmt er „gängige ´Endzeitvorstellungen´ unter die Lupe und zeigt, welche sonderbaren Auslegungen biblischer Texte und Bilder dazu im Laufe der Kirchengeschichte schon existierten und welche Blüten sie getrieben haben.“ Dabei versteht er die biblischen Texte „als Mutmachtexte für Krisenzeiten, die helfen sollten, nicht in Panik zu verfallen, sondern … hoffnungsvoll mit Gott zu rechnen.“
Fünf Bemerkungen möchte ich machen:
(1) Sehr gut finde ich, dass Orth zur Vorsicht mahnt: „Die meisten Endzeitspezialisten waren oder sind so sehr in ihrer eschatologischen Blase gefangen, dass sie nicht mehr über den eigenen Tellerrand hinausschauen können oder wollen.“ (S. 26)
(2) Insgesamt ist allerdings mMn mit allen Texten kritischer umzugehen. Auch biblische Texte stehen in einer Geschichte und dürfen nicht flächig betrachtet werden.
(3) In den vier Kapiteln finden sich sechs Abschnitte „zum Weiterdenken“; diese eignen sich sehr gut für Haus- oder Gesprächskreise.
(4) Für die zweite Auflage füge man Verzeichnisse der Bibelstellen, Namen und Sachen hinzu.
(5) Jeder Mensch und jede Kultur hat Vorstellungen, Erwartungen / Hoffnungen, aber auch Ängste zum Thema Ende. Diese gilt es wahrzunehmen und bei Gesprächen und bei der Verkündigung zu berücksichtigen. (gm)
Harald Orth
Endzeit - Kein Grund zur Panik
Hoffnunsgvoll durch unsichere Zeiten
2022
Taschenbuch
249 S.
18,- €
Brunnen-Verlag Giessen
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