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Drei Zugänge zu diesem dicken Buch fand ich.
Erstens ist der Umschlageinband sehr vielsagend. Vorne sieht man nämlich Fotos von Mahatma Gandhi, Osama bin Laden, Johannes Paul II., Martin Luther King und Mao Zedong, auf dem Buchrücken welche von Mutter Teresa und dem Dalai Lama und auf der Rückseite des Umschlageinbandes vier weitere. Damit sind sieben der insgesamt 47 dargestellten besonderen Personen zu sehen, die einen engeren oder loseren Bezug zur Religion hatten / haben und die deshalb gute Predigtbeispiele geben können.
Diese nennt der Verfasser zweitens Heilsbringer. Googelt man diesen Begriff, so taucht eine ganze Reihe von Synonymen auf, zum Beispiel Erlöser, Lichtgestalt, Held, Heroe, Retter, Guru (nicht aber Messias!). Diese Begriffe haben teilweise religiösen Charakter, umspannen jedoch sehr viel mehr. Selbst Adolf Hitler zählt dazu! Denn er gehört zu den „religionsrelevanten Persönlichkeiten, deren Lebensläufe eine transnationale Dimension aufweisen und deren Wirken eine internationale Resonanz hatte.“ (S. 30) Nicht nur Hitler betreffend, finde ich die Kategorie Heilsbringer fragwürdig.
Drittens und vor allem ist auf die „Einführung“ (S. 17-34) hinzuweisen. Stausberg blickt anfangs ausführlich zurück auf das Weltparlament der Religionen, das am 11.September 1893 in Chicago eröffnet wurde. Dafür ist ihm sehr zu danken. Im Fortgang informiert über sein Anliegen und die Vorgeschichte des Buches. Zu diskutieren ist seine Hauptthese, das 20. Jahrhundert sei das Jahrhundert der Religionen gewesen. (gm)
Michael Stausberg
Die Heilsbringer
Eine Globalgeschichte der Religionen im 20. Jahrhundert
2020
gebunden
783 S.
34,-- €
C.H. Beck München
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