Enders, M.: Meister Eckhart und Bernhardt Welte

„Der Christ des 21. Jahrhunderts wird Mystiker sein - oder er wird nicht sein.“ So Karl Rahner. Dieses Buch ist sehr im Sinne Rahners. Es geht zurück auf die Jahrestagung der Bernhard-Welte-Gesellschaft im November 2014. Es enthält die vier Hauptvorträge.

Der letzte der vier Vorträge (S. 119-140; Martina Roesner, Universität Wien) ist derjenige, der am speziellsten auf Meister Eckhart eingeht. Roesner untersucht nämlich die beiden Worte Selbstentäußerung und Selbstverleugnung unter Berücksichtigung von Eckharts lateinischen Schriften. Udo Kern (emeritierter Systematiker in Rostock) berichtet S. 31-101 ausführlich unter verschiedenen Perspektiven über „Die Rezeption Meister Eckharts im Protestantismus“. Der erklärte „Eckhartist“ (S. 119) Dietmar Mieth (bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2008 Inhaber der Professur für Theologische Ethik unter besonderer Berücksichtigung der Gesellschaftswissenschaften in Tübingen) referiert S. 103-118 zu „Meister Eckhart als spirituelles Vorbild und als theologische Herausforderung“ der Gegenwart. Markus Enders (seit 2001 Professor für Christliche Religionsphilosophie in Freiburg i.Br. und seit 2012 erster Vorsitzender der Bernhard-Welte-Gesellschaft e.V.) schlägt die Brücke zu Bernhard Welte (1906-1983). Seine Überschrift lautet: „Abgeschiedenheit – der Weg ins dunkle Licht der Gottheit. Zu Bernhard Weltes Deutung der Metaphysik und Mystik Meister Eckharts“. (S. 5-29)

In summa: Wer Meister Eckhart schon kennt und liebt, bekommt weitere, tiefe Einblicke. Wer an Fragen der Mystik interessiert ist, wird sehr kompetent in die (Denk-)Welt Meister Eckharts eingeführt. (gm)

Markus Enders (Hg.)
Meister Eckhart und Bernhard Welte
Meister Eckhart als Inspirationsquelle für Bernhard Welte und für die Gegenwart

Reihe: Heinrich-Seuse-Forum. Beiträge zur Deutschen Mystik und zum interreligiösen Dialog
Bd. 4, 2015, 144 S., 19.90 EUR, 19.90 CHF, br., ISBN 978-3-643-13095-2



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