Feddersen/Gessler: Phrase unser

2016 erschien Erik Flügges gnadenlos kritisches, letztlich aber doch hilfreiches Buch „Der Jargon der Betroffenheit. Wie die Kirche an ihrer Sprache verreckt“. Der Autor war / ist Katholik und sein Gegenstand die katholische Kirche. Hier anzuzeigen ist das protestantische Gegenstück, verfasst von zwei (1957 und 1967 geborenen) Journalisten.

Im ersten Kapitel (S. 7-17: „Einführung“) umreißen sie anhand mehrerer lesenswerter Zitate (es beginnt mit 1.Kor 14,10) das Anliegen ihres Buches: die kirchliche Sprache. Ganz grundsätzlich wird diese in die biblisch-liturgische, die theologische Fachsprache, die Predigtsprache, die Sprache der Verkündigungssendungen, die kircheninterne-synodale Sprache, die Sprache der Pressemitteilungen und in die Kirchentagssprache ausdifferenziert.

In den folgenden 16 Kapiteln werden die kirchlichen Sprachformen z.B. als Sprache der Vorsicht und der Angst, der Blutleere oder als moralinsauer, scheinheilig und hierarchisch geprägt gebrandmarkt. Auf jeden Fall ist es weder die Sprache der Arbeiterschaft noch die der intellektuellen Elite. Ganz am Ende steht „Das Wörterbuch vom guten Leben“, das S. 136-181 ein Glossar der typischen kirchlichen Sprache darbietet. Im „Schlusswort“ (S. 131-134) plädiert das Autorenduo – auf S. 131 in einem Satz zusammengefasst – noch einmal für eine neue Sprache der Kirche, die „von Glauben, von Leben, Erfahrung und Leidenschaft getragen ist“. (gm)


Jan Feddersen/Philipp Gessler
Phrase unser
Die blutleere Sprache der Kirche

Hardcover
184 S.
ISBN 978-3-532-62844-7
20,–- €

Claudius-Verlag München


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