Bescheiden und sehr nüchtern schreibt der zu Luther in den Niederlanden promovierte Verfasser zu Beginn des letztes Teiles seines Buches „Literatur“ (S. 324-328): „Dies ist kein Buch mit einem wissenschaftlichen Anspruch, und es ist nicht für die theologische Fachdiskussion gedacht.“
Kailus beginnt sein lesenswertes Buch, das nach der ersten Auflage (2014: „Immer Ärger mit diesem Mönch“) nun in einer zweiten Auflage erscheint, mit einem „Blick zurück ins Mittelalter“. Der erste Satz auf S. 11 lautet so: „Stellen wir uns vor, ein Mensch des 21.Jahrhunderts würde eines Nachts ins ausgehende Mittelalter zurückversetzt. Er wacht auf...“ Durch plastische, lebensnahe, öfter auch auch fiktionale und phantasievolle Schilderungen wird der/die LeserIN in die Zeit Martin Luthers und zum Geschehen der Reformation hingeführt. Ein hilfreiches, recht umfangreiches „Glossar“ (S. 310-323) trägt zum besseren Verständnis der mehr informativen und darstellenden Partien bei. Diese enden mit einem kurzen Überblick zu „Von der Reformation bis zur Gegenwart“ (S. 302-307).
Völlig korrekt beschränkt Kailus seine erzählende Darstellung nicht auf Luther allein (Luther ist allerdings die deutliche Mitte, manchem vielleicht zu sehr ins Zentrum gestellt); auch Melanchthon, Calvin und die Täufer geraten in den Blick.
Für die nächste Auflage möge die Literaturliste durch wichtige neueste Luther-Literatur ergänzt werden. Seit 2014 ist einiges erschienen, nicht zuletzt Kaufmanns über 1000seitige „Geschichte der Reformation in Deutschland“ (2016). (gm)
Jörg Kailus Eine kleine Geschichte der Reformationsjubiläum
336 Seiten, Taschenbuch 12 x 18,6 cm Erscheinungsdatum: 02.08.2016 ISBN: 978-3-7655-4307-4 EAN: 9783765543074 1. Auflage 9,99 €
Brunnen-Verlag Gießen
|
|
|