Verfasser dieses Sammelbandes ist der 1941 in Dresden geborene Ulfrid Kleinert; er ist Professor für Diakoniewissenschaft und war der Gründungsrektor der Evang. Hochschule für Soziale Arbeit in Dresden. Dort lehrte er bis 2006. Unter dem schönen Titel „Göttliches ins Leben lassen“ (vgl. dazu S.4f) sind 23 seiner diakoniewissenschaftlichen Arbeiten (darunter sein TRE-Artikel „Soziale Arbeit“) und andere Beiträge gesammelt. Am Ende steht als „Epilog“ eine Predigt zu Psalm 148; zwei weitere Predigten stehen in anderen Teilen des Sammelbandes. Alle Teile des Buches sind im Quellenverzeichnis ausgewiesen; außerdem findet sich ganz zum Schluss das fast siebenseitige „Verzeichnis wissenschaftlicher Arbeiten“ von Ulfrid Kleinert.
Damit vermittelt dieses Buch einen nachhaltigen Eindruck von Kleinerts Forschungen und seiner Lehre. (Individual-)Ethisch und gesellschaftspolitisch höchst relevant finde ich den Artikel „Schuld und Vergebung“. Das theologische Zentrum fand ich im Stichwort Barmherzigkeit; nicht nur die Seiten 110-146 im Teil „Anthropologie und Ethik“ kreisen um diese Mitte. Als goldenen Satz unterstrich ich mir einen Satz, den Kleinert 1994 in einer Gastvorlesung am Psychologischen Fachbereich der Meeres-Hochschule in Wladiwostok sagte: es ist wichtig, „dass wir Erfahrungen der Barmherzigkeit machen, uns von diesen Erfahrungen her verstehen und diese Erfahrungen weitergeben, also selbst barmherzig werden. So entstehen Lebensbewegungen in einer Welt, die sonst vom Tod bedroht ist.“ (S. 116f)
An kleinen Mängeln fiel mir auf, - dass man zwar auf dem Umschlagdeckel ein Bild sieht, dazu aber keine Informationen findet. - Man vermisst ein Stichwortverzeichnis. - Interessant, aber nicht wirklich zur Diakonie gehörig empfinde ich die „Geschichte vom Ursprung unserer Kultur“. - S. 124 und 282 ist die Anmerkungsziffer 1 falsch platziert. (gm)
Ulfrid Kleinert Göttliches ins Leben lassen Diakoniewissenschaftliche Beiträge Reihe: Diakonik
Bd. 11, 2014, 352 S., 29.90 EUR, br., ISBN 978-3-643-12694-8 29,90 €
LIT
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