Schönian, V.: Halleluja

Am Anfang dieses Buches stand ein kirchlich initiiertes Projekt: man suchte eine linke, feministisch orientierte Journalistin aus der Großstadt, die dazu bereit war, einen katholischen Priester ein Jahr lang zu begleiten und darüber zu schreiben. Nach einer ersten Begegnung lassen sich die 25jährige Berliner Journalistin (aus dem Osten stammend; zwar evangelisch getauft und konfirmiert, jedoch sehr kirchenfern) und der 38jährige Kaplan Franziskus aus Münster-Roxel darauf ein (vergleiche rückschauend und zusammenfassend).

In den beiden (zu ihrer Person und ihrem Umfeld siehe S. 22-25) begegnen sich zwei Lebensrealitäten, wie man sie sich gegensätzlicher kaum vorstellen kann. Das ganze, sieben Kapitel umfassende Buch ist ein Ausdruck dessen; vor allem an Fragen der (Homo-)sexualität und zu Genderfragen reiben sie sich öfter. Sie brechen das Projekt jedoch nicht ab, sondern halten trotz aller Gegensätze aneinander fest. So wird aus der häufigen Begegnung ein zumindest teilweises Verstehen; in dem Kapitel „Was glaube ich?“ (S. 318-327) versucht die Verfasserin, „die Welt so zu sehen, wie sie wäre, wenn es Gott gibt.“ (S. 318) Und am Ende heißt es – mottoartig auf S. 5 dem Buch vornean gestellt: „Als Erinnerung, dass es funktionieren kann.“

Zusammenfassend und mehr wertend sei festgehalten: Man liest ein meines Erachtens gelegentlich zu plakativ geschriebenes Buch (mit dem Titel fängt es an!), das – ganz von außen - in die katholische Glaubens- und Denkwelt einen gewissen Einblick gewährt. Es sei jüngeren wie älteren Pfarrer*innen / Pastor*innen und protestantischen kirchlichen Mitarbeiter*innen empfohlen, die ´die andere Seite´ kennenlernen möchten, sich für die Begegnung von Kirche und Welt interessieren und die dazu bereit sind, sich selber ein Stück weit auf den Prüfstand zu stellen. (gm)


Valerie Schönian
Halleluja
Wie ich versuchte, die katholische Kirche zu verstehen

2018
Taschenbuch 368 S.
ISBN 978-3-492-06099-8
16,-- €

Piper-Verlag München



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