Kinder namens Jihad und Lucifer?

Eltern in Frankreich wollen ihr Kind "Jihad" nennen. Die Gemeinde hat daher die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.

Die Eltern hatten sich auf ihr Baby gefreut und sich Gedanken über den Namen gemacht. Als es im August 2017 im südfranzösischen Toulouse auf die Welt kam, war die Freude der Eltern groß. Auch einen Namen hatten sie zwischenzeitlich gefunden. Die stolzen Eltern wollten ihrem Sohn den Vornamen “Jihad” nennen. Das hatte es in der Gemeinde Léguevin (westlich von Toulouse), wo die Familie lebt noch nicht gegegeben. Die verblüfften Beamten informierten daraufhin die Staatsanwaltschaft.

Auch die Eltern waren erstaunt, dass andere über deren Namenwahl gestaunt hatten den “Jihad” hat mehrere Bedeutungen im Arabischen. So kann das Wort nicht nur als “heiliger Krieg” übersetzt werden, sondern es auch mit “Eifer”, “Anstrengung”, “Kampf”, “Widerstand”. Es bezeichnet auch einen engagierten Menschen, der sich müht und eifrig lernt. Jedoch ist es heutzutage problematisch, einem Kind den Vornamen “Jihad” zu geben, denn dieser könnte dem Kind schaden. Das Namensrecht in Frankreich sieht vor, dass Vornamen im Interesse des Kindes ausgesucht werden sollen.

Bereits im Jahre 2012 hatte ein drei Jahre alter Jungen in der Nähe von Avignon Aufsehen erregt. Er hieß Jihad und kam in die Vorschule in einem T-Shirt, auf dem stand: Ich bin eine Bombe – Jihad.

Ausgefallene Namen sind kein Einzelfall. Eltern in Kassel wollten ihr Kind "Lucifer" nennen. Das war dem zuständigen Standesbeamten nicht ganz geheuer. Er weigerte sich, diesen Namen zu beurkunden. Das Amtsgericht Kassel wurde zur Klärung gebeten. In einer nicht-öffentlichen Anhörung ließen sich die Eltern umstimmen. Nun heißt das Kind Lucian.

Quelle: euronews, idea (November 2017)



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