RTL plant Totenbefragungs-Sendung mit Uwe Barschel

Auf Kritik stößt eine geplante Sendung des Kölner Privatsenders RTL. Der Sender will am 31. Oktober durch die Schweizer Hellseherin Kim-Anne Jannes Kontakt zu dem vor 23 Jahren verstorbenen CDU-Politiker Uwe Barschel aufnehmen.

Der einstige schleswig-holsteinische Ministerpräsident war am 11. Oktober 1987 nach einem Polit-Skandal tot in einer Hotelbadewanne aufgefunden worden. Die exakten Todesumstände sind bis heute ungeklärt. RTL will im „Interview“ mit dem Toten in Anwesenheit der 63-jährigen Witwe Freya Barschel die Vorfälle aufklären. Laut RTL soll die Verbindung zwischen Medium und Uwe Barschel gelungen sein. Auch die Barschel-Witwe ist sich sicher, dass ihr Mann anwesend war. Der Medienexperte Holger Kreymeier nennt diese Show "Volksverdummung".

Der geplante Sendetermin dieser Totenbefragung ist der Reformationstag (31. Oktober 2010), - einem Tag, der für die Verbindung von Glaube und Vernunft steht und nicht für makaberen Voyeurismus. Oder sollte damit eher Bezug auf Halloween genommen werden?

Der Hamburger Fernsehkritiker und Grimme-Preisträger Holger Kreymeier sprach in den Lübecker Nachrichten von „purer Volksverdummung“. Sollten die Quoten stimmen, will RTL weitere Folgen der „Emotainment-Doku“ ausstrahlen.

Quelle: RP Online, welt.de (September 2010)


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