Volkstrauertag

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Der Volkstrauertag wurde 1919 vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge als Gedenktag für die gefallenen deutschen Soldaten des Ersten Weltkrieges vorgeschlagen. Im Jahr 1922 wurde im Deutschen Reichstag in Berlin die erste offizielle Feierstunde zum Volkstrauertag abgehalten. Während der NS-Diktatur wurde der Tag von der NSDAP und der Wehrmacht zu einem propagandistischen "Heldengedenktag" umgestaltet. In der Bundesrepublik Deutschland wurde er zu Beginn der 1950er Jahre als Gedenktag für die Opfer der beiden Weltkriege und des Nationalsozialismus wieder eingeführt. Seit 1952 wird er zwei Sonntage vor dem ersten Adventssonntag begangen und erinnert an die Kriegstoten und Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen.

In der Weimarer Republik wurde der Volkstrauertag nicht zum gesetzlichen Feiertag erklärt. Die Nationalsozialisten übernahmen diesen Gedenktag und legten ihn als staatlichen Feiertag fest, benannten ihn aber im Gesetz über die Feiertage vom 27. Februar 1934 in Heldengedenktag um und veränderten seinen Charakter vollständig: Nicht mehr Totengedenken sollte im Mittelpunkt stehen, sondern Heldenverehrung. Träger waren die Wehrmacht und die NSDAP. Propagandaminister Joseph Goebbels erließ die Richtlinien über Inhalt und Durchführung. Die Flaggen wurden nicht mehr wie bislang auf Halbmast gehisst, sondern vollstock gesetzt. Der letzte Heldengedenktag wurde 1945 begangen.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde 1948 die Tradition des Volkstrauertages wieder in der alten Form aufgenommen. 1950 fand die erste zentrale Veranstaltung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge im Bundestag in Bonn statt. In Abgrenzung zur Tradition des Heldengedenktages wurde 1952 beschlossen, den Volkstrauertag an das Ende des Kirchenjahres zu verlegen; diese Zeit wird theologisch durch die Themen Tod, Zeit und Ewigkeit dominiert. Die korrekte Bezeichnung lautet in der Evangelischen Kirche "Vorletzter Sonntag des Kirchenjahres", in der Katholischen Kirche "33. Sonntag im Jahreskreis". Gedacht wird der Kriegstoten und Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erweitert 2025 das traditionelle Totengedenken am Volkstrauertag um zwei Opfergruppen: Zum ersten Mal wird ausdrücklich an Menschen erinnert, die wegen ihrer geschlechtlichen oder sexuellen Identität während des Nationalsozialismus verfolgt und getötet wurden. Außerdem werden Polizistinnen und Polizisten aufgenommen, die im Einsatz ihr Leben verloren haben.

Folgendes Material stellt das Zentrum Verkündigung, Frankfurt, zum Download zur Verfügung:
- Liebeserklärung an das Leben - Predigt am Volkstrauertag von Pfarrerin Doris Joachim-Storch
- Gesät werden Zerbrechlich, auferstehen werden Menschen voller Kraft - Liturgie zum Totengedenken von Pfarrerin Sabine Bäurle
- Fürbitten von Pfarrerin Sabine Bäuerle, Pfarrerin Natalie Ende und Pfarrerin Lisa Neuhaus
- Die Nacht birgt das neue Licht, fürchte dich darum nicht - Anregung zum Umgang mit den Qualitäten von Dunkelheit und Licht von Pfarrerin Natalie Ende
- Meditation zu Psalm 126 am Totensonntag von Pfarrerin Doris Joachim-Storch

Volkstrauertag 2025: Sonntag, 16.11.2025

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