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Bubrowski, H.: Die Fehlbaren

Stefan Zweig nannte Karl Kraus „den Meister des giftigen Spotts“; dieser Meister sagte einmal folgenden bösen Satz: „Keinen Gedanken haben und ihn ausdrücken können - das macht den Journalisten.“ Zu Kraus´ Zeiten mag es solche Journalisten gegeben haben. Bubrowski jedenfalls gehört nicht dazu. Sie ist promovierte Juristin und Journalistin. Sehr professionell und integer, genauso aber auch menschlich widmet sie sich einem ungeliebten, auf den ersten Blick fremdem Thema: „Fehlentscheidungen und andere Verfehlungen“, welche „in diesem System nicht vorgesehen sind, obwohl sie Teil davon sind.“ (S. 9 teilweise umgestellt). „So ist ein Sittengemälde entstanden, ein Bild von unserer Politik … Dies ist ein Buch über Fehler in der Politik, und das heißt vor allem: über Menschen in der Politik.“ (S. 13)

Bubrowski sprach mit rund 30 deutschen Politiker*innen (darunter Bundespräsident Steinmeier, den (Ex-)Minister*innen Habeck, Baerbock, Anne Spiegel, Andreas Scheuer, Jens Spahn). So blickt man mit der Autorin hinter die Kulissen und gewinnt einen ganz neuen Blick auf betroffene Personen und das Politikgeschehen in und um Berlin.

In einem ganzen Kapitel widmet sich Bubrowski S. 182-191 den urkirchlich-theologischen Themen um Buße, Beichte und Vergebung. (Ungenannt bleibt dabei das Vaterunser.) Dabei zeigt sich mMn, wie heilsam und notwendig die altehrwürdige Institution der Beichte ist, allerdings nicht an-sich, sondern nur in einer lebendigen, ehrlichen Art und Weise. Schreibt Bubrowski doch S. 191: „Es braucht die Bereitschaft, das äußere Bild beiseitezuschieben und in die eigenen Abgründe zu blicken. Das gilt für die Kirche ebenso wie für den politischen Bereich.“

Insgesamt gesehen leistet Bubrowski mit ihrem Buch angesichts der Demokratiemüdigkeit und Gefährdung der Demokratie einen wichtigen Beitrag zur politischen Bildung und ist deshalb für Gesellschaft wie für die Politik sehr sehr wichtig. (gm)


Helene Bubrowski
Die Fehlbaren
Politiker zwischen Hochmut, Lüge und Unerbittlichkeit

2023
1. Auflage
224 Seiten
ISBN: 978-3-423-44168-1
EUR 19,99 [DE]

dtv

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Schweizer, G.: Kreuz und Schwert Fricker, M.: Epistemische Ungerechtigkeit