Etzelmüller/Rammelt: Migrationskirchen
Ältere erinnern sich noch an die ersten sogenannten Gastarbeiter, die ab den 1960er Jahren nach Deutschland kamen und die meist katholischen Glaubens waren. Für die protestantischen landes- oder freikirchlichen Gemeinden war das nicht von Bedeutung. Zwischenzeitlich änderten sich die Verhältnisse jedoch radikal. Die Stichworte Globalisierung und Flüchtlinge deuten es an. „Die Zahl protestantischer Gemeinschaften mit migrantischen Wurzeln ist zahlenmäßig kaum fassbar.“ So liest man im ersten Abschnitt des Vorwortes zu diesem voluminösen Band.
Er besteht aus drei Teilen (I: „Migration als Thema der Theologie“, II: „Migrationskirchen – Einblicke und Gegenwartsanalysen“ und III: „Migrationskirchen als Chancen und Herausforderungen der vor Ort etablierten Kirchen“). Der Begriff Migrationskirche meint internationale und / oder interkulturelle Gemeinden (S. 13). Man ahnt kaum, dass es sage und schreibe fast elf Millionen Christenmenschen sind, die zu solchen gehören. Die insgesamt 39 Einzelbeiträge (ohne die Einleitungen und ohne das Vorwort) entstammen der Feder von 43 Autor*innen; S. 717-721 sind sie aufgeführt und jeweils kurz vorgestellt.
Wichtig ist auch die mehrjährige Zusammenarbeit von Religionswissenschaftlern und Theologen. So entstand ein theologisch gut begründetes und für die kirchengemeindliche Praxis hilfreiches, sehr empfehlendes Handbuch. (gm)
Gregor Etzelmüller / Claudia Rammelt (Hg.)
Migrationskirchen
Internationalisierung und Pluralisierung des Christentums vor Ort
2022
kartoniert
721 S.
38,-- €
Evangelische Verlagsanstalt Leipzig