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Karwoche - Karsamstag

Der Karsamstag (fälschlicherweise manchmal Ostersamstag* genannt), ist der erste Tag nach Jesu Tod und der Tag der Grabesruhe. Es findet kein Gottesdienst statt und die Altäre in den Kirchen sind frei von Kerzen und Blumen.

Biblischer Hintergrund: - siehe auch unsere Ostersynopse - Der Sabbat ist der jüdische Ruhetag. An diesem Tag darf nicht gearbeitet werden. Deswegen musste Jesus noch am Freitag beerdigt werden. Am Karsamstag wurden Wachen vor dem Grab von Jesus positioniert. Sie sollten darauf achten, daß der Leichnam nicht gestohlen wird und so die Aussage im Land verkündet werden kann, dass Jesu auferstanden sei.

Am Karsamstag wurde aber nicht nur Jesus für tot erklärt, sondern auch die Hoffnung auf einen Retter begraben. Denn am Karsamstag versteckten sich die Jünger aus Angst selbst am Kreuz hingerichtet zu werden.

Gemeindepraxis: Dieser Tag der Depression besiegelte bei vielen Menschen den Glauben an einen neuen Anfang. Symbolisch kann man für den Karsamstag sagen, daß trotz der hoffnungslosen Lage das Leben weitergeht und bessere Tage folgen, wie die Auferstehung Jesu deutlich macht.

Erst in der Nacht zum ersten Ostertag oder sogar in der Frühe des Ostermorgens kommen die Christen zur Feier der Auferstehung zusammen, verbunden mit der Weihung des Osterwasser, des Osterfeuer und der Osterkerze. Die Glocken, die sich am Gründonnerstag mit vollem Geläute nach dem Abendmahls- Gottesdienst verabschiedet hatten, kehren am Karsamstag beim Gloria in der hl. Osternacht wieder mit vollem Klang zurück.

Der Ostersamstag* ist der Samstag nach Ostern!

Karsamstag im Lied

Ein altes Kirchenlied besingt den heilgeschichtlichen Hintergrund des Karsamstags:

„Ach, so ist denn Jesus tot
nach so vieler Qual und Not!
Ohne Schönheit und Gestalt
liegt im Grabe starr und kalt
Jesus, der Gekreuzigte!

Seele, sieh den Bräutigam,
der zu dir vom Himmel kam,
der dich liebte bis ins Grab,
dir sein Blut und Leben gab,
Jesus, der Gekreuzigte!

Denke, was sein Herz empfand,
als die letzte Kraft ihm schwand,
als er dürstend, lechzend hing
und im Sterben dich umfing,
Jesus, der Gekreuzigte!

Nun aus stiller Grabesruh
ruft dir seine Liebe zu:
Bis zum Tode sei getreu,
daß dich ewig einst erfreu
Jesus, der Gekreuzigte!

Engel, kommt und weint mit mir!
All mein Leben ruhet hier.
Schließt mich in die Wunden ein,
meine Liebe bleibt allein,
Jesus, der Gekreuzigte.

Auferstehn, ja, Auferstehn,
ewger Liebe Wiedersehn!
Dieser Hoffnung festes Band
reicht im Grab zum Unterpfand
Jesus, der Gekreuzigte.”

(Exsultemus Domino. Katholische Kirchengesänge)

Sterben in der Mystik

Die Mystiker aller Zeiten haben - wie z.B. Angelus Silesius (1624 - 1677) - lebenslänglich eine „ars moriendi”, die „Kunst des (richtigen) Sterbens” entwickelt und gewusst, dass „Nichts lebt ohne Sterben”:

„Gott selber, wenn er dir will leben, muß er sterben!
Wie denkst du ohne Tod sein Leben zu ererben?”
(Cherubinischer Wandersmann)

Der eigene Tod ist unausweichlich, jeder steht mit einem Fuß schon in seinem Grab. Silesius vermag auch dies zu verinnerlichen, wenn er über „Die ewige Ruhestätte” schreibt:

„Es mag ein andrer sich um sein Begräbnis kränken
Und seinen Madensack mit stolzem Bau bedenken!
Ich sorge nicht dafür: mein Grab, mein Fels und Schrein,
In dem ich ewig ruh, solls Herze Jesu sein.”

(Cherubinischer Wandersmann)

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