Ratschow/Sass: ... zur Theologie des Hiobbuches
Exegetische und systematisch-theologische Beiträge zur Theologie des Hiobbuches
Dieses neue, ungewöhnliche Hiob-Buch geht zurück auf eine Tagung von AlttestamentlerInnen und SystematikerInnen in Leipzig im Mai 2015. Ungewöhnlich ist der Buchtitel und die damit von Leonie Ratschow (= Enkelin von C.H. Ratschow) im Vorwort aufgeworfenen Frage: „War Gott in dem Hiobexperiment nicht ebenso angefochten wie sein >>Knecht>> Hiob?“ Der zweite Herausgeber (Hartmut von Sass) bedenkt Ratschows Frage in seiner „Einleitung: Gibt es eine Anfechtung Gottes?“ (S. 9-38); er verweist – wie andere Beiträge auch – auf sehr viel Literatur.
Insgesamt zehn Studien (davon eine in englischer Sprache) machen den Inhalt dieses zwar nicht billigen, aber gehaltvollen Buches aus; die AutorInnen werden S. 277 gelistet. Mit am beeindruckendsten fand ich das kurze ikonographische „Postscriptum; Satanisierung Christi im Bild?“ im Beitrag des Heidelberger Systematikers Philipp Stoellger (S. 163-192).
Natürlich ist in einem Sammelband keine sich durch alle Beiträge durchziehende Linie zu erwarten. Methodisch wie auch theologisch bringt jede/r seine/ihre Fündlein ein. Zusammengefügt wird hier ein lesenswertes, aktuelles Buch zu einem uralten, ewigen Thema vorgelegt. Im Artikel „Hiob/Hiobbuch“ (TRE XV [1986], 170) schreibt Jürgen Ebach zu Recht: „Kaum eine biblische Figur hat die Auslegungs- und mehr noch die Literatur- und Kunstgeschichte so beeindruckt wie Hiob, kaum ein biblisches Problem hat die Theologie und Philosophie so beschäftigt wie das Hiobproblem.“ (gm)
Leonie Ratschow | Hartmut von Sass (Hrsg.)
Exegetische und systematisch-theologische Beiträge zur Theologie des Hiobbuches
Arbeiten zur Bibel und ihrer Geschichte, 54
2016
288 Seiten | 15,5 x 23 cm
Hardcover | Fadenheftung
WGS 1542
ISBN 978-3-374-04293-7
54,00 EUR
eva
