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Markenstreit: Streetart-Künstlerin vs. Vatikan

Alessia Babrow

"just use it"

Es war eigentlich eine gute Idee: Der Vatikan wollte eine zeitgemäße Osterbriefmarke herausgeben. Passenderweise fand der oberste Philatelist des Kirchenstaats zufällig eine Jesus-Darstellung auf einer Brücke, die ihm gut gefiel. Sie landete auf der vatikanischen Osterbriefmarke und verursachte statt Osterfrieden einen Rechtsstreit.

Anfangs lief alles problemlos, man freute sich über das moderne und ansprechende Streetartmotive ... bis die Künstlerin feststellte, dass ihr Kunstwerk auf einer Briefmarke des Vatikan prangte. An der Viktor-Emanuel-Brücke in Rom hatte sie eine Jesusdarstellung angebracht. Auf der Brust trägt er ein Herz mit den Worten "just use it" ("Benutz' es einfach!"). Das Kunstwerk ist nicht signiert.

Angeblich hätte der Urheber bzw. die Urheberin nicht ermittelt werden können. Jedoch die Künstlerin erkannte ihr Werk sofort. Daraufhin versucht sie, Kontakt mit dem Vatikan aufzunehmen, "bin da aber auf eine Wand gestoßen", berichtete Alessia Babrow. Als Entlohnung sei ihr lediglich eine Teilnahme an einer Generalaudienz mit Papst Franziskus angeboten worden, - also bestenfalls Gotteslohn. Das habe sie höflich abgelehnt. Das Verhältnis zum Vatikan verschlechterte sich.

Inzwischen fordern Babrows Anwälte, die Briefmarken aus dem Verkehr zu ziehen. Aber der Vatikan will ihr lediglich einige Briefmarken zur Verfügung stellen. Darauf zieht die Künstlerin vor Gericht: "Ich arbeite gern kostenlos, habe das in der Vergangenheit auch immer wieder getan ... Aber ich kann nicht akzeptieren, dass andere reich werden, wenn sie meine Werke ohne Zustimmung nutzen." Denn: "Mir geht es nicht ums Geld, sondern ums Prinzip." Nun fordert sie 38.000,- Euro Entschädigung und 92.000,- Euro für den Gewinn des Vatikan, denn er hatte 80.000 Briefmarken mit ihrem Motiv im Nennwert von 1,15 Euro gedruckt.

Bis zu einer Entscheidung des Gerichts muss sich Babrow noch etwas gedulden, denn der nächste Gerichtstermin ist erst für den 7. Dezember 2021 angesetzt. Bis dahin wird im Webshop des Philatelieamtes die Marke weiterverkauft – ohne Angabe der Urheberin.

Quelle: katholisch.de, sensazionidarte.it, ilfattoquotidiano.it (April 2021)

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