SKURRILES: Gotteshaus auf Achse – Die Kirche rollt durchs Dorf

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Gotteshaus auf Achse – Die Kirche rollt durchs Dorf

Während andernorts Kirchen geschlossen, verkauft oder entweiht werden, rollt in Kiruna (Schweden) das Gotteshaus einfach davon. Nicht als Sinnbild für Entkirchlichung, sondern ganz real: auf Schwerlastrollen, mit 670 Tonnen Gewicht und königlichem Segen.

Was wie ein Aprilscherz klingt, ist ernst gemeint – und durchaus bewegend. In der nördlichsten Stadt Schwedens zieht die ganze Innenstadt um, weil der Boden wegen des Bergbaus absackt. Und mit ihr zieht die Kirche. Kein Symbolbild, kein Gleichnis – nein, wirklich. Zwei Tage lang rollte die über 100 Jahre alte Holzkirche durch die Straßen, verfolgt von 10.000 Schaulustigen und Livestream-Kameras. Am Zielort angekommen, gab’s eine Fanfare (etwas schief), Kaffee, Kuchen und König Karl Gustav. Wenn das mal kein Gottesdienst mit Nachhall ist.

Skurril? Durchaus. Aber vielleicht auch ein Zeichen. Denn während bei uns oft gefragt wird, ob Kirche noch in die Mitte gehört, haben die Menschen in Kiruna sie einfach in die Mitte geschoben – mit Plan, Technik und viel Zuneigung.

Ein bisschen verrückt. Und ein bisschen bewundernswert.

Vielleicht merken wir erst, was uns fehlt, wenn die Kirche sich auf den Weg macht. Oder wenn sie – wie hier – vorübergehend verschwindet.

In Kiruna hat sie nun ihren neuen Platz gefunden. Fest gegründet, aber auf bewegter Geschichte. Und wer weiß? Vielleicht braucht Kirche manchmal genau das: ein wenig Bewegung – um neu bei den Menschen anzukommen.

(August 2025)

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