Tanz gegen den Krebs – Leben im Augenblick

Pfarrerin Sarah Schindler tanzt. Im Talar, auf TikTok, mit dem Hashtag #danceagainstcancer. Was auf den ersten Blick wirkt wie ein skurriler Trend, ist in Wahrheit ein tief bewegender Ausdruck von Glauben, Lebenswillen und Hoffnung.

Seit ihrer Krebsdiagnose 2021 hat sich das Leben der heute 36-jährigen Theologin radikal verändert. Drei Operationen, Chemotherapie, monatelange Reha – und dennoch: Sarah Schindler bleibt nicht stehen. Sie tanzt. Nicht aus Verdrängung. Sondern als Ausdruck dessen, was sie in ihrer schwersten Zeit trägt.

„Ich habe angefangen zu tanzen, als ich nicht mehr sprechen konnte.“

Ihre Stimme war nach einer Kehlkopf-OP weg – der Tanz wurde zum Sprachersatz. Und zur Botschaft: Auch im Leiden kann Bewegung sein. Auch in der Dunkelheit kann etwas Leichtes, etwas Schönes aufleuchten.

Gerade Menschen, die selbst mit schwerer Krankheit ringen, ermutigt sie:

„Konzentrier dich nur auf den Tag, der vor dir liegt.“

Nicht auf die Angst vor der Zukunft, nicht auf das, was nicht mehr geht – sondern auf das eine Gute, das dieser Tag bereithält.

Ein schöner Text. Eine Blume. Ein Gespräch. Oder eben: ein Lied und ein Tanz.

Was trägt durch schwere Zeiten?

Sarah Schindler nennt es: Schönheit. Nähe. Gegenwart.

Eine weiche Jacke, ein lieber Mensch, eine Tasse Tee. Kleine Dinge – aber groß in ihrer Kraft.

Der Tanz im Talar ist kein Trotz. Er ist Glaube in Bewegung. Er zeigt: Der Glaube an Gott kann einen Menschen nicht aus dem Leid reißen – aber er kann ihn im Leid halten. Und ihn manchmal sogar tanzen lassen.